Die Gottlieb-Stiftung wurde von der Besitzerin der Lebensmittelkette Gottlieb, Dr. Ellen Gottlieb-Schramm, gegründet. Als Bewohnerin der Wiehre lag es der Stifterin am Herzen, dass die Wiesen wieder so bunt und artenreich werden, wie sie dies als junges Mädchen erlebte. Ihr Bemühen galt seit 1990, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ämtern der Stadt die Wiesen wieder in einen naturnahen Zustand zu bringen. Die Verhandlungen scheiterten im Jahr 2000, und anschließend zog sich die Stiftung aus diesem Projekt zurück und verlagerte ihre Tätigkeit auf andere Schwerpunkte. Danach übernahmen mit Professor Dr. Gottfried Schramm und Dr. Matthias Hattemer zwei frühere Mitglieder der Gottlieb- Stiftung – die Patenschaft der Wiesen.
1990 | Die Gottlieb-Stiftung nimmt sich der Renaturierung der Wiesen an. Es bildet sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Gartenamtes, um konkrete Maßnahmen abzustimmen und umzusetzen |
1991 | Es wird ein Pflegeplan erarbeitet, um den Gülleeintrag zu vermindern. Die Bewirtschafter der Breitmatte erhalten von der Gottlieb-Stiftung Ausgleichzahlungen, die sie für den Minderertrag entschädigen soll. |
1992 | Entlang eines Fußweges werden drei Eichen gepflanzt. Sie sollen ein Zeichen setzen, dass sich die Natur diese Wiesen wieder zurückerobern soll. |
1993 | Das ökologische Konzept wird ausgeweitet, unter anderem auf die Anpflanzung von hochstämmigen Obstbäumen und die Einsaat autochtoner Gräser. |
1994 | Auf einige ausgewählten Flächen werden Gräser und Kräuter aus Magerwiesen eingesäht. Ein Feldversuch wird gestartet, um zu prüfen, in welchem Umfang solche Pflanzen eine Renaturierung beschleunigen können. |
1995 | Nach den 5 Jahren wird ein Gutachten erstellt und eine Zwischenbilanz gezogen. Es ergibt, dass die Reduzierung von Gülle keine nennenswerte ökologische Verbesserung hervorgebracht hat. |
1996 | Die Stiftung prüft die Möglichkeit, die Extensivierung auf die gesamten Wiesen und auch im Umfang auf einen vollkommenen Düngeverzicht auszuweiten. Die Entschädigungssumme, die die Stiftung für die Landwirte in diesem Szenario aufzuwenden hätte, liegt bei DM 218.000,-. |
1997 | Die Stiftung verhandelt mit dem städtischen Liegenschaftsamt und den Landwirten, um nach Möglichkeiten zu suchen, die sehr hohe Summe nicht für eine reine Unterlassungsmaßnahme, sondern für eine Gestaltungsmaßnahme auf den Günterstäler Wiesen zu verwenden. |
1998 | Zusammen mit Umweltverbänden und dem Landwirtschaftsamt wird ein Pflegevertrag ausgearbeitet, der Ökonomie und Ökologie in einen für beide Seiten verträglichen Ausgleich bringt. Die Stiftung beantragt für die Wiesen eine Generalpacht und ist bereit, Landwirte zu finden, die die Wiesen nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaften. Das Liegenschaftsamt lehnt die Generalpacht ab. |
1999 | Die Verhandlungen konzentrieren sich in diesem Jahr darauf, die Landwirte, die damals Wiesen bewirtschaften, dazu zu bewegen, die Bewirtschaftung auch mit erheblichen Auflagen fortzuführen. Die Stiftung zeigte sich im Gegenzug bereit, sie dafür mit einer Einmalzahlung zu entschädigen. |
2000 | Obwohl die bewirtschaftenden Landwirte sich schriftlich bereit erklärt hatten, die Wiesen auch extensiv weiter zu bewirtschaften, lehnte es das zuständige Amt für Liegenschaften ab, die Verträge zu ändern. Die Gottlieb-Stiftung betrachtete ihre Initiative als gescheitert und zog sich aus dem Projekt zurück. |
2001 | Professor Dr. Gottfried Schramm und Dr. Matthias Hattemer – zwei frühere Mitglieder der Gottlieb- Stiftung – bemühten sich in einer Privatinitiative, die ökologischen Ziele der Stiftung weiterzuverfolgen. |